Mit einem Hilfsprogramm unterstützt das deutsche Förder- und Exportbüro Musiker*innen in der aktuellen Ausnahmesituation, in der wichtige Konzerteinnahmen ausfallen. Das Programm wird durch die Einnahmen einer Spendenaktion ermöglicht.
Anträge für Hilfsprogramm ab Ende April möglich
Im Mittelpunkt stehen in Deutschland lebende professionelle Musiker*innen in finanzieller Notlage – aus den Bereichen Rock, Pop, Jazz, Hip-Hop, Metal, experimentelle und elektronische Musik. In der ersten Phase des Hilfsprogramms geht es um die fehlenden Einnahmen aus Auftritten in der Zeit vom 13. März bis Ende Mai 2020. Die Musiker*innen müssen für diesen Zeitraum mindestens 5 ausgefallene Shows nachweisen. Die Höhe des Zuschusses aus dem Hilfsprogramm soll 1.000 Euro pro Musiker*in betragen. Onlineanträge sind auf der Website der Initiative Musik voraussichtlich ab Ende April 2020 möglich. Die ersten Zuschüsse werden voraussichtlich ab Anfang Mai 2020 überwiesen.
Sonderausschuss der Jury gebildet
Zur Vergabe der Zuschüsse wurde aus der Jury für Künstler*innenförderung der Initiative Musik ein Sonderausschuss aus drei Mitgliedern gebildet. Dieser ist so zusammengesetzt, dass möglichst viele Facetten der Musikkultur vertreten sind:
- Mark Chung: geschäftsführender Gesellschafter des Freibank Musikverlags und Vorstandsvorsitzende des VUT
- Stefanie Marcus: die Berliner Musikmanagerin betreibt seit 1992 das Label Traumton Records, das sich auf Jazz und Weltmusik spezialisiert und über 300 Alben produziert und veröffentlicht hat.
- Oliver von Felbert: Der Kölner Musik- und Labelmanager Oliver von Felbert betreibt seit 2002 das Label Melting Pot Music. Davor war er u.a. als Musikjournalist für SPEX, Viva und ARTE sowie als A&R bei einem Kölner Vertrieb tätig.
3 Fragen zum Hilfsprogramm an Ina Keßler,
Geschäftsführerin der Initiative Musik
Warum noch ein Hilfsprogramm für Musiker*innen?
Der Bund und die Bundesländer haben mit den unterschiedlichen Hilfsmaßnahmen, wie z.B. den Hilfspaketen für Soloselbstständige aus der Kreativwirtschaft, ganz wichtige Maßnahmen gestartet, die zahlreichen Musikschaffenden helfen. Allerdings gibt es auch einige Lücken und regionale Unterschiede. Genau da setzen wir an, um möglichst unbürokratisch zu helfen.
Wieso wird dieses Förderprogramm, anders als die bisherigen Programme der Initiative Musik, über Spenden finanziert?
Wir sind gerade dabei, all unsere Förderprogramme gemeinsam mit dem zuständigen Referat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien so anzupassen, dass wir Musikschaffende und Clubs auch in dieser schwierigen Situation unterstützen können. Gleichzeitig wurde uns im Verlauf der Krise von Personen und Unternehmen insbesondere aus der Musikbranche eine solidarische Spendenbereitschaft signalisiert. Da Spenden in unseren bisherigen Programmen nicht vorgesehen sind und zahlreiche Musikerinnen und Musiker unter den fehlenden Konzerteinnahmen leiden, haben wir entschieden, kurzfristig ein neues spendenfinanziertes Förderprogramm auf die Beine zu stellen.
Wer soll konkret mit diesem Hilfsprogramm unterstützt werden?
Hier bleiben wir unserer Zielgruppe treu. Wir wollen den Musikerinnen und Musikern aus den Bereichen Pop, Hip-Hop, elektronische Musik bis hin zu Rock oder Jazz finanziell unter die Arme greifen und so die Auswirkungen der Corona-Pandemie abfedern.
Spenden ab sofort möglich
Alle Einnahmen der Spendenkampagne fließen in das Hilfsprogramm. Spenden sind ab sofort bei startnext.com und direkt über das Spendenkonto der Initiative Musik möglich. Spotify Germany hat sich entschieden, die Initiative Musik kurzfristig in sein internationales Hilfsprogramm Spotify COVID-19 Music Relief aufzunehmen. Der Musik Streaming Service wird eine Spende leisten und zudem die eingehenden Spenden verdoppeln (bis zu einem Gesamtbetrag von 10 Millionen Dollar weltweit), so dass in der ersten Projektphase des Programms zahlreiche Musiker*innen unterstützt werden.
Spendenkonto
Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH
IBAN: DE04 2008 0000 0383 9539 15
BIC: DRESDEFF200
Verwendungszweck: Hilfsprogramm